Montag, 28. Dezember 2009

Frohe Weihnachten ...oder so

ALLE BILDER UNTEN

Dass Weihnachten in Taiwan nicht Weihnachten im deutschen Sinne ist, hatte ich ja schon erwähnt - sei es wegen des Klimas, der Kultur, des Kommerzes. Obwohl auf den ersten Blick ja eigentlich sehr vieles weihnachtlich ist... Man ließt überall "Merry Christmas" (sogar auf den Bus-LEDs), in vielen Läden gibt es Weihnachtsschmuck. Aber spätestens wenn Leute im Restaurant eine Nikolausmütze tragen, oder noch lustiger: Busfahrer im Santa Claus (=Nikolaus) Outfit - ja dann wird es langsam unauthentisch. Und ein Anteil von 4-5% Christen sagt eigentlich auch schon alles. Man (Taiwaner) geht also essen, trifft sich mit Freunden zum Feiern/partying oder macht gar nichts.
Nichtsdestotrotz hatte ich über die "Feiertage" ein paar schöne Abende. Ich meinem Zimmer habe ich mir eine kleine Weihnachtsecke eingerichtet und statt künstlichem Weihnachtsbäumchen steht dort halt mein Buchsbäumchen bzw. Weihnachtsbonsai :-D
Am 25.12. bekamen wir (nach Mehrheitsbeschluss) glücklicherweise frei - der Unterricht wird dann diese Woche nachgeholt. Tagsüber habe ich es ruhig angehen lassen:


Deutsches Weihnachtsradio gehört, im Internet gesurft und 中國子(ZhongGuoZi = Chinesische Zeichen) gelernt und abends essen gehen. Am 23. war ich auf einer Weihnachtsfeier der Student Ambassadors (organisieren Veranstaltungen/Ausflüge für Studenten). Das war eine sehr, sehr typisch taiwanische Feier. Es gab sehr leckeren Truthan (das einzig westliche und das einzige, was gut schmeckte haha) und was nicht fehlen durfte, waren kindische Spiele und ein Gewinnspiel. Man "musste" also bei 4 Spielen mitspielen um dann 4 Stempel auf den Arm bekommen und damit dann ein kleines Geschenk mit Keksen und Gewinnspielschein zu bekommen. Gut, man hat es auch ohne Stempel bekommen, aber wenn man sich an diese taiwanische (Spiel-)kultur gewöhnt hat, kann man sich auch ohne hohen Alkoholpegel auf die Spiele einlassen. Die Spiele waren: Ein Hüpfspiel (s.l.), Limbo, Pantomime und eine interessante Abwandlung von Sumo-Ringen...

An Heiligabend war ich in einem dt. Restaurant. Das Essen bestand aus Suppe mit Brot, Salat, Hauptgang, Getränk, Glühwein, Kuchen. Es war zu viel ;) aber sehr lecker und ziemlich deutsch.
Am nächsten Abend war ich mit Taiwanern und Klassenkameraden sehr leckeren (typisch taiwanischen) Hot Pot essen. Und am Sonntag war ich mit Laura in einem nepalesischen Restaurant.
Außerdem gibt's noch Bilder von einem lustigen Mittag, an dem ich meine Klassenkameraden in ein dt. Restaurant gebracht habe.
Apropos Klasse: Der Sprachkurs hat mittlerweile seine Routine gefunden und ich mein Vorsprung ist schnell geschwunden. Ich bin zwar noch der beste, aber muss mittlerweile auch viel Zeit ins Zeichen/Vokabeln lernen investieren. Schön ist natürlich wie ich das Erlernte direkt anwenden kann. Die Klassenkameraden sind nett und der Kurs macht Spaß, wobei ich sehr sehr froh bin, hier schon andere Leute zu kennen, da jeder tendenziell eher für sich lebt. Besonders viel kann man bei dem Wetter jedoch auch nicht unternehmen. Die Lehrerin spricht deutlich mehr als 90% Chinesisch. Wie ganz normal hier ist ihr Englisch nicht das allerbeste, sodass sehr komplizierte Fragen manchmal offen bleiben. Das kenne ich schon von letztem Jahr, aber ist nicht weiter schlimm. Ein Problem bei der Erklärung ist auch, dass wir natürlich immer Parallelen zum Englischen suchen, jedoch gibt es diese nicht immer bzw. man kann das Englische nicht immer direkt übersetzen.

Ansonsten habe ich mir jetzt doch einen Mini-Heizlüfter gekauft. Klein aber mit seinen 800Watt sehr effektiv. Und er passt auch wunderbar in meinen Rucksack, sodass ich ihn überall mitnehmen kann, womit ich hauptsächlich den Klassenraum meine! ;)

Ich habe außerdem eine neue Handynummer (günstigerer Anbieter):
+886-972224062, bin jedoch auch unter der anderen und meiner dt. Nummer noch erreichbar.

Am 11. Februar endet der Kurs - zum Chinesischen Neujahr (das über mehrere Tage geht), entsprechend dem Mondkalender. Dann habe ich bis zum 1.3. Ferien. Das sind die längsten im ganzen Jahr. Für diese Zeit habe ich nun mit Laura Flüge nach Indonesien gebucht. Hier die Details:


TPE 12/0950 – BKI 12/1310      [tt/hhmm]

BKI 13/2135 – CGK 13/2310

(wahrscheinlich) CGK 14/0600 – DPS 14/0840   (Merpati Airlines)
CGK 27/1710 – BKI 27/2050 
BKI 28/1620 – BWN 28/1700
BWN 01/1725 – BKI 01/1805
BKI 02/0600 – TPE 02/0920

TPE: Taipei,   BKI: Kota Kinabalu (Malaysia),   CGK: Jakarta,   DPS: Denpansar/Bali,   BWN: Brunei



(aufs Bild klicken!) Noch ein paar weitere Infos: Alle Flüge (außer CGK-DPS) sind mit Air Asia, vergleichbar mit Ryanair (auch sicher!). Der Flug über Kota Kinabalu ist deutlich günstiger als Kuala Lumpur, auch wenn ich KL mit seinen berühmten Petronas Towers gerne gesehen hätte. Aber auch in und um Kota Kinabalu auf Borneo wird uns bei unseren Aufenthalten nicht langweilig werden. Nach ca. 3 Tagen auf Bali reisen wir quer durch Java zurück nach Jakarta, wo man im Gegensatz zum touristischen Bali (~Mallorca der Australier) das richtige Indoniesien sieht. Java ist jedoch im Vergleich zu Sumatra und Borneo wohl besser erschlossen und sicherer. Zu sehen gibt es dann Strände (aber wohl nicht ganz so schön wie Thailand/Philippinen), Urwald mit Affen und Co., aktive Vulkane, Kultur.
Zurück in BKI fliegt Laura am nächsten Morgen zurück nach Taipei. Ich fliege am Nachmittag noch in das direkt benachbarte Brunei, ein (wie Indonesien) musilimisches Land, das im Grunde nur aus seiner Hauptstadt besteht und sehr reich ist (Öl). Laura kann mich leider nicht begleiten, da man ein Visum braucht und sie (als Guatemalierin) dieses auch nicht bei der Einreise bekäme. Zudem gibt es natürlich in Tw keinerlei Vetretung von Brunei. Ich darf ohne Visum einreisen. Für Indonesien bspw. bekomme ich mein Visum am Flughafen, Laura muss es sich vorher in Taipeh beschaffen; für Malaysia brauchen wir keins. In Brunei habe ich dann genau 24h Zeit bis ich zurückfliege (Hin- und Rückflug ~20€). Am Morgen nach meiner Rückkher nach Kota Kinabalu fliege auch ich zurück nach Taipeh.

Hier gibt es noch einen Download zu Weihnachten in Taiwan. Interessanter Radiobericht (15min): KLICK


Hier alle Bilder


Mittwoch, 23. Dezember 2009

Altweibersommer

Nun, es wird höchste Zeit mich wieder mit "normalen" News zu melden. Und das auch hoffentlich die nächsten Male. Wobei ich seit einigen Tagen Probleme mit meinem Laptop, genauer gesagt mit der Grafikkarte, habe. Ich kann zwar normal arbeiten, aber manchmal verzieht es sehr kurz das gesamte Bild und ich befürchte, dass sie bald ganz abkackt. Und dann kann ich den Laptop eigentlich vergessen, weil die Grafikkarte auf der Hauptplatine sitzt, die man dann komplett austauschen müsste. Das wäre so, wie bei nem alten Auto den Motor ersetzen zu lassen. Aber gut, ich bin ja einigermaßen für diesen Fall gewappnet.
Schon seit ich meine Erkältung vor dem Ausschlag hatte, ist das Wetter ziemlich mies. Abgesehen von 3 Tagen in dieser Woche ist/war es 9-12°C und sehr verregnet (plus die hohe Luftfeuchtigkeit, die ja alles noch kälter "macht"). In Deu mag man zwar denken "Halb so wild, hier sinds 20° weniger"; Der essenzielle Unterschied ist jedoch, dass einen das in Deu nur im Freien betrifft! Hier sind keine Heizungen in den Gebäuden und auch Busfahrer halten es oft nicht für nötig mal die Heizung anzumachen. Die Taiwaner haben sich an ihr Klima einigermaßen gewöhnt. Die sitzen dann eben 3 Monate in der kalten Bude, ohne jegliche Heizung und mit Marmorboden. So auch im Klassenzimmer!!! Ich sag euch, 3h im Klassenzimmer bei 13°C is nich schön. Auch nich mit dickem Pulli und Jacke! HÄTTE ich hier in meinem Zimmer nen kleinen Heizlüfter, würd ich überlegen den jeden Morgen mit in den Unterricht zu bringen. Es geht nicht nur mir so. In meinem Zimmer habe ich ja aber, wie schon gesagt, diesen großen Entfeuchter (16kg, 286Watt), wo etwas warme Luft rauskommt und wenn ich ihn lange laufen lasse kann ich mein Zimmer bisher auch auf 19-21° bringen. Das reicht. Dann gibt es für alle Zimmer ja noch einen gemeinsamen Wasserautomat, wo es immer abgekochtes Wasser gibt. Das Wasser ist viel zu eklig zum Trinken, aber für Fertignudeln und Wärmflasche ists gut ;) Wobei mir die in China für 30ct gekaufte Billigwärmflasche gleich beim ersten gebrauch kaputt gegangen ist und ich jetzt stattdessen eine Trinkflasche verwende haha.

Ok aber jetzt mal der Reihe nach. Eigentlich wollte ich erstmal vom Altweibersommer erzählen. Nach einer kühlen Regenphase wurde es an Nikolaus für 1 Woche sehr sehr schön! Frische, warme Luft wie Ende Frühling in Deu. Das Wetter habe ich dann auch 3 Tage in Folge genutzt.
Sonntag bin ich durch die Stadt zu einem Treffen gefahren. Das war nicht so schön. Einfach zu viel extrem stinkender Verkehr, Ampeln, gefährlich. Mo habe ich die Flusstour mitten durch die Stadt gemacht. Im sehr schön angelegten breiten Flussbett des Hauptflusses hier. Viel Grün und mehrere parallele Wege. Da ich nicht besonders viel Sport zuvor gemacht hatte, wäre vielleicht ein Ruhetag angebracht gewesen, aber als das Wetter am nächsten Tag wieder herrlich war und ich mich fit fühlte, brach ich erneut auf.

Diesmal wollte ich die andere Richtung des Flusses erkunden. Der Campus ist schon am Stadtrand und so hatte ich leider nicht mehr viel Fahrradwegvergnügen, denn dieser endete hinter der Stadt. Dann hatte ich erstmal ziemlich viel große Bundesstraße vor mir bis ich endlich auf kleinere Straßen am mittlerweile kleinen Flüsschen entlang kam. Im Übrigen bin ich soo unendlich froh GPS und die Taiwankarten zu haben, das sogar kleine Straßen enthält (mit einer normalen Faltkarte wäre es auch viel zu aufwändig gewesen, denn das Hauptmerkmal von GPS ist ja die Standortbestimmung). Sonst wäre ich im Nu verloren gewesen oder hätte mich auf ein paar wenige Hauptstraßen begrenzen müssen. Dank GPS konnte ich fahren, wohin ich wollte und mir eine Tour inkl. Rückweg zusammenstellen! Ich suchte mir also einen kleinen Weg in die Berge aus. Irgendwann endete der Bach und die Wege wurden richtig steil.

Teilweise auch so steil, dass ich schieben musste. Und das mache ich auch nur wenn es echt sau steil ist. Wäre mit diesem "Fischer-Preis"-Rad auch zu riskant gewesen (Kettenriss oder so). Zum Glück hatte ich mir, nachdem mein Mittagessen normal aber definitiv nicht üppig war, im letzten Minimarkt noch eine 600ml Flasche süßen Eistee gekauft. Ich hätte 2 kaufen sollen, denn dass die Tour so anstrengend wird, hätte ich nicht gedacht. Aber je anstrangender es war und je höher und abgelegener ich kam, desto mehr Endorphine wurden ausgeschüttet ;) Nachdem ich einen großen Berg überwunden hatte und es wieder abwärts ging, wollte ich eine Abkürzung nehmen, die ziemlich genau zu mir nach Hause führte. Abkürzung von der Strecke her war auch korrekt, jedoch führte sie nochmals über einen weiteren Berg (Punkt "G" in der Route (s.u.), wo man auch richtig den Kamm des Berges sieht) und das war dann auch eher eine Mountainbikestrecke als eine Straße (siehe letztes Bild in der Gallerie). Aber trotzdem im GPS drin! Man, war das anstrengend! Ich kam dann vom Berg runter und direkt bei der Uni raus. Ein Glück, denn die Sonne ging unter, der Akku ging leer und ich war total kaputt. Vor Hunger bin ich dann auch fast gestorben. Die Nacht war schrecklich und am nächsten Tag war ich krank. Trotzdem ne geile Tour!
und hier die Bilder der beiden Radtourn.

Dann gibt es HIER noch Bilder von einem kleinen Besuch eines Nachtmarktes mit "ELSIE" (die aus Münster, die mir auch rund um meinen Ausschlag gut helfen konnte). Ein solcher Nachtmarkt, muss ich aber sagen, ist für mich mittlerweile gar nichts Besonderes mehr.

Donnerstag, 17. Dezember 2009

News

News zum letzten Post:
Es ist jetzt Do Mittag und ich habe die letzte (der abgezählten) Tablettendosis von jetzt auf heute Abend verschoben. Dann kann ich zum Einen gut einschlafen und zum Anderen wird die Wirkung länger halten. Heute morgen (und gestern Abend) war meine Haut im Grunde frei von Beschwerden. Nur am Unterarm konnte ich ein paar winzig kleine farblose Pusteln erkennen, die ohne Arznei sicher anders ausgesehen hätten. Die waren aber schnell verschwunden (morgens wurde es immer besser).
Diese Krankheit scheint in Tw übrigens absolut nichts sonderlich Außergewöhnliches zu sein... Es gibt zwar auch in Deu schätzungsweise 800.000 an verschiedenen Formen der Urtikaria erkrankte Menschen, aber hier in Tw scheint wohl Prozentsatz (besonders für die Ausprägung, die ich habe) höher zu liegen.
Für mich wird es wie gesagt auf morgen und die Folgetage ankommen.

Ich gehe wieder schlafen;
Weitere Neuigkeiten werden ergänzt.

Es ist Freitag Nachmittag und ich habe glücklicherweise weiterhin keinerlei Anzeichen von Ausschlag. Der Arzt hat gesagt ich müsse nach dem Absetzen der Medikamente (es waren übrigens 18 Pillen/Tag!!! Aber das sagt ja noch nicht unbedingt viel über den Inhalt aus) circa 1 Woche warten bis ich sicher sein könne, dass es weg ist, aber mittlerweile bin ich sehr optimistisch. Gerade heute habe ich wieder mit jmd. geredet, der auch das gleiche hatte. Ob das jetzt an der tw Luft, dem Klima oder dem Essen hängt - es gibt viele Gerüchte. Ob ich das nochmal bekomme hängt genauso in der Luft. Zumindest kann ich mich damit beruhigen, dass die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass sich das alles auf meinen Taiwanaufenthalt begrenzt. Bis auf Fertignudelsuppe beende ich jetzt auch wieder meine Minidiät, die mir Fisch & Co, Kaffee, Tee, Schoko, Käse, Scharfes und einiges andere verbat. Das ist mitunter schon manchmal gar nicht so einfach. Besonders morgens, wenn ich fast immer ein Thunfisch-Sandwich esse oder ersatzweise ein anderes, wo dann fast immer eine halbe Scheibe Sandwichkäse drauf ist (ok kann man runter machen).

Ich schließe also hiermit vorerst mal das Thema "Ausschlag". Hat mich viel Nerven gekostet! Aber großem Dank dem Internet - eine unvorstellbare Erleichterung! (außer Informationssuche z.B. auch als ich mal nachgeforscht hab, was ich eigentlich für Medikamente - 5 versch. Tabletten - schlucke, da man die Tabletten pro Dosis einzeln eingeschweißt bekommt. (IdR.) Ohne (chin) Beipackzettel oder so. Aber immerhin ein Liste mit den Namen nach denen man dann im Inet recherchieren kann.)

Mittwoch, 16. Dezember 2009

Ausschlag

Über Kurs oder sonstiges zu berichten (so viel gibt es da auch nicht) habe ich im Moment keine Lust. Viel beherrschender ist bei mir momentan eine Erkrankung. Vor gut einer Woche bekam ich eine eher leichte Erkältung mit Halsschmerzen und Schnupfen. Sie war wahrscheinlich der Auslöser, evtl. aber auch Essen. (Nahrungsmittelzusätze z.B.) Etwa 4 Tage später (sehr typisch) begann es dann! Ich bekam am ganzen Körper Ausschlag. Ich war sehr besorgt und wollte sofort zu einem Arzt, aber es war Sonntagnacht. Das Internet hat mir dann jedoch große Dienste erwiesen. Ich bekam in Skype den Tipp, dass es sich um Urtikaria/Nesselsucht handeln könne. Mit den ausführlichen Infos im Internet, die ich in Kürze studiert hatte, war es mir ziemlich klar, dass das mein Fall war. Mo Morgen sah es nicht schön aus, wurde zum Mittag aber deutlich besser. Ich dachte schon es wäre auf dem Rückzug. Dann kam es aber an anderen Stellen wieder. Bin dann sofort zum Hautarzt. Der hat meine Diagnose bestätigt. Wie in Tw üblich hab ich nen bunten Tablettencocktail bekommen, der für 3 Tage bestimmt ist und mich seitdem den ganzen Tag trotz genügend Schlaf total müde macht (wobei die Erkrankung auch müde machen soll). Mit den Medikamenten wurde es langsam besser. Gestern Abend fast alles weg, heute morgen wieder hässliche Unterarme gehabt, 2h später komplett weg. Jetzt ist es Mi Nachmittag, habe gerade wieder 2,5h geschlafen und bin beschwerdefrei. Ich befürchte aber morgen früh wieder ein paar wenige Quaddeln zu haben. Morgen endet die Medikation (Antihistamine etc., die nur unterdrückend wirken) und ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, was dann. In vielen Fällen ist die Erkrankung dann schon wieder vorbei, jedoch nicht in allen.
Diese Quaddeln sind je nach Intensität wie einzelne Schnakenstiche oder riesige Schnakenstichplantagen. Ich fühle mich nicht schlecht oder so; es ist einfach nur ziemlich hässlich und juckt genauso wie eine solche Anzahl an Stichen. Die Ursachen sind genauso vielfältig wieder Verlauf. Die akute spontane (spontan, weil ich das Erscheinen nicht vorhersagen kann) Urtikaria kann zwischen einigen Stunden und mehreren Wochen dauern. Auch wenn ich die Quaddeln diese oder nächste Woche noch nicht losbekomme, hoffe ich einfach nur sehr auf diese Form. Die andere Form wäre die chronische Urtikaria, die mehrere Jahre dauern kann, von der man ab einer Dauer von 6 Wochen spricht. Ein Freund (aus Deu!) hat mich gerade darauf aufmerksam gemacht, dass er diese Form seit ein paar Jahren hat.
Nunja, ich hab's erst seit 3 Tagen. Daher sollte ich mir noch keinen großen Kopf machen, aber beunruhigend ist es schon. Wichtig ist vielleicht auch nochmal zu sagen, dass es im Grunde nichts gefährliches ist.

Freitag, 4. Dezember 2009

8 Uhr

Mein Kurs steht jetzt... Jetzt heißt's 5x die Woche 8 Uhr antanzen ...wie zu Schulzeiten. Aber ok, vielleicht ja die beste Zeit, da ich so am wenigsten schlafen werde und den Tag am besten nutzen kann. Es sind 9 Leute in dem Kurs. Eigentlich ein bisschen viel, aber noch im Rahmen. Zu wenig um 2 Anfängerkurse aufzumachen. Laut den Namen auf der Kursliste besteht er aus 2x unbekannt (nur der chinesische Name angegeben, einer davon männlich), einer Japanerin, zwei (wahrscheinlich) Zentralamerikaner, ein Holländer, ein Russe, ein Thailänder. Interessante Mischung :-D
So, nun heißt es Rythmus umstellen. Und Telefonate unter der Woche gehen dann nur noch bis spätestens 15-16 Uhr, nach aktueller deutscher Winterzeit.

Montag, 30. November 2009

Einführung

Heute war die Einführungsveranstaltung. Ich würde mal schätzen, dass max. 25 Leute da waren. Ich gehe davon aus, dass es im Herbstkurs deutlich mehr waren. Dann wäre ich auch evtl in einen anderen Kurs gekommen, der nicht ganz bei Null anfängt. In einem solchen Kurs wären aber jetzt nur 3 Studenten gewesen, sodass ich jetzt doch in einem 100% Anfängerkurs bin. Aber ich denke nicht, dass das schlimm ist, denn es wird sehr schnell voran gehen und gerade was das Zeichen-"malen" anbelangt, habe ich keinen großen Vorsprung. Und der einzige mit Vorkenntnissen werde ich auch nicht sein. Wie genau es vorankommen wird, kommt sehr auf die Leistung der Kursteilnehmer und noch mehr auf die Lehrerin an.
Dieses Grüppchen heute wurde in 3 kleine Gruppen unterteilt: Japaner, Koreaner, Rest... (Anteil ca. 30:30:40) Ich war übrigens doch recht überrascht, dass der Anteil an Europäern doch so gering war. Ich hatte es anders - wie beim Austauschsemester - vermutet. Aber stören tut es mich (erstmal) nicht ;). Der "Rest" bestand dann aber nicht nur aus blonden Wessis wie mir, sondern nochmal aus ein paar Asiaten oder Asienstämmigen. Lustigerweise war auch eine der Deutschen dabei, die ich bei der Endauswahl für das Stipendium in Berlin getroffen hatte. Ich hatte kaum die Möglichkeit mich mit ihr zu unterhalten, aber ich glaube sie hat es auch nicht bekommen und ist jetzt genauso auf eigene Faust hier (sonst hätte sie auch sicher schon im Sept. angefangen und für ein ganzes Jahr statt nur 6 Monate). Als Deutsche erkennen kann man sie auf jeden Fall nicht, da sie aus Vietnam stammt, was auch ihr Name sofort verrät. Sie ist jetzt so die einzige Kursteilnehmerin, die ich etwas kenne. Neben mir saß noch ein kräfter Russe (oder so). Hinter mir saßen (dem Akzent nach) noch 2 Amis und das wars dann auch schon an "Wessis". Ein Thailänder gibts noch und noch irgendjemand ;). Die 3 Grüppchen wurden dann von jeweils einem Studenten "älteren" Semesters eingeführt mit allem Wissenswertem bezüglich Visum, Kurse etc. Bei uns wars ein Österreicher. Danach gings zum "Placement Test" - also ein Test um herauszufinden in welchen Kurs man soll. Hab mich überreden lassen ihn doch zu machen, weils unterschiedliche Anfängerkurs gibt. Aber nach 15min bin ich wieder gegangen. Habe auf der Kasette nur ein paar Wörter verstanden und konnte bei weitem keine Fragen beantworten oder einen Text schreiben. Danach habe ich meine Studentenkarte abgeholt. Das war ernüchternd! Hab wieder mal gemerkt dass ich jetzt kein privilegierter Master-Austauschstudent bin. Also so, wie ich nur ein Platz im 4er-Zimmer im Wohnheim bekommen hätte, gabs eben jetzt auch nur eine eingeschweißte Papierkarte. Keine Karte im Bankkartenstil mit Chip! Das ist vor allem ein Problem, wenn ich in die Bibliothek oder Fitnessstudio will, weil man dort den Chip braucht... Das wird jetzt umständlich mit diesem billigen Papierzettel! Teilweise funktioniert jedoch noch mein ausgereifter Studentenausweis von letztem Jahr... Muss mal abchecken, inwiefern ich ihn stattdessen benutzen kann.
Am Freitag werde ich erfahren in welcher der 3 täglichen "Zeitzonen" mein Kurs sein wird. Hoffentlich nicht 15-18 Uhr.  Nach dem Treffen bin ich dann mit dem Österreicher essen gegangen und wir haben uns nett unterhalten.
Mein erster Kurs beginnt am kommenden Montag, der letzte ist am 12.2. Der einzige Feiertag scheint der 1.1. zu sein. An Weihnachten ist auch ganz normal Kurs.

Donnerstag, 26. November 2009

Adresse

Habe meine Adresse hier ja bisher noch gar nicht angegeben.

Diese ist wie folgt:

1F., No.12, Aly. 1, Ln. 109, Baoyi Rd.,
Wenshan Dist., Taipei City 116,
Taiwan R.O.C.

was man wie in welche Zeile schreibt usw. ist egal. In Taiwan ist das Adresssystem gerade umgekehrt. Da kommt der Name z.B. als letztes und die Stadt als erstes.

Aber egal, ob Taiwan oder China - niemand muss chinesische Schriftzeichen beherrschen. Die Post arbeitet da 100% bilingual ;)


Meine Adresse in Chinesisch sieht jedefalls so aus:

臺北市,文山區,保儀路1091121
(= táiběi shì, wénshān qū, usw....)

Auf der Karte kann man das Gebiet auch ganz gut erkunden:
Klick
Gibt man folgende Koordinaten ins Suchfeld ein (markieren, kopieren, einfügen) sieht man etwa, das Gebäude, das ich bald Tag für Tag aufsuchen werde (grüner Pfeil):
24.980929,121.5723
Und hier ist der Campus Haupteingang:
24.987422,121.576068

Mein Favorit ist aber auf jeden Fall das "Live-Spazieren gehen"!! Man kommt nicht ganz vor meine Haustür, aber man müsste hier nur noch links abbiegen:
Klick

Noch spanndender ist das Gebiet um meine Uni herum. Der Campus ist leider noch nicht erschlossen, aber die Straße davor gibt schon mal einen schönen Einblick. Zu sehen ist der Haupteingang. Davor die typische Ansammlung aus kleinen Restaurants/Verkaufsständen, Convenience Stores, etc.
Klick 

Hinweis: Zum Navigieren mit der Maus auf das Bild klicken, gedrückt halten und hinschauen wohin man will. Durch entsprechendes Klicken dann zoomen oder spazieren gehen ;)

Ich werde mir übrigens bald noch eine weiter Handynummer zulegen, mit der ich günstiger telefonieren kann. Wieviel ich die andere (+886-936994662) dann noch benutze, weiß ich nicht, aber erreichbar bleibe ich auf jeden Fall weiterhin über sie.

Montag, 23. November 2009

China - Shenzhen


Montags fuhren wir dann zurück zum Flughafen der 12 Mio Metropole Shenzhen. Dazwischen stoppten wir noch in einem stinknormalen Einkaufszentrum in Dongguan (weitere Großstadt). Dort kannte der Fahrer wohl die Verkäufer eines kleinen Handyladens. Alle deckten sich mit jeweils 2 Fake-Handys (iPhone, etc) ein. Zum Lokalpreis. Diese Handys sind manchmal 1:1 Kopien (iPhone; 70€ neuste Version, 40€ etwas ältere) oder  bekommen einfach nur einen bekannten Namen (Nokia etc.) aufgedruckt, obwohl im Original ein solches Modell gar nicht exisiert oder es wird der Schriftzug oder Name der Originalmarke ein klein wenig abgeändert. Oder das Handy hat wirklich einen chinesischen Namen. Jeder Durchschnittschinese hat ein solches Handy, weil die Originale einfach viel zu teuer sind und wer würde schon in Deu sein Monatseinkommen für ein Handy ausgeben... Dass man dann keine Handys verkaufen kann, die nach 1 Woche auseinanderfallen ist klar. Dass sie keine Top Quali haben können auch. Meine Einschätzung soweit ist: Akzeptable Quali von den enthaltenen Funktionen. Ich musste übrigens auch zuschlagen und entschied mich für ein "Nokia" für gut 40€. Es sieht doppelt so teuer aus wie mein jetziges (gutes!) Nokia, hat aber deutlich weniger Funktionen (kein WiFi, GPS, Kamera 640x480 (statt den gedruckten 8MP, aber immerhin als Webcam nutzbar), TV und Radio kann man glaube ich vergessen). Gründe es dennoch zu kaufen waren: gut funktionierender Touchscreen, unterstützt Pinyin (d.h. Chinesisch in lat. Buchstaben), chinesische Handschrift, man kann 2 SIM Karten (z.B. Deu & Tw) gleichzeitig nutzen, gute Lautsprecher, etc.. Naja ich werd jetzt wohl beide Handys kombinieren.


Vom Flughafen schlug ich mich dann alleine bis zur (internationalen) Jugendherberge durch. Sie lag in einem guten internationalen Viertel. Wobei sich meine Lust in Grenzen hielt noch weiter in China zu bleiben, da es in Shenzhen außer Shoppen nichts zu tun gab und das Wetter viel kälter als gedacht war. Taiwan muss wohl von warmen Meeresströmungen umgeben sein die südlich von den Philippinen kommen oder so. Das 3-Bett-Zimmer war wirklich nur zum Schlafen geeignet und im Aufenthaltsraum war keine Heizung, stattdessen ordentlich Durchzug. Und so saßen fast alle möglichst dick eingepackt mit Kapuzen dort in den Sesseln und surften im scheiß langsamen zensierten Internet. Gibt wirklich Schöneres!


Ich versuchte also viel Zeit mit Shoppen zu verbringen. Hat auch einigermaßen gut geklappt. Das Shanghai-Pendant (Science & Technology Building) finde ich zwar deutlich besser geordnet, aber preislich sehr vergleichbar.  Direkt an der Grenze zu Hong Kong befindet sich die Fake-Shopping-Mall von  Shenzhen. Hong Kong Touristen können sich für 10€ ein Shenzhen-Visum ausstellen lassen und dann dort vielfach günstiger einkaufen. Von super Qualität kann man nicht sprechen, aber auch nicht von schlechter. 5 riesige Stockwerke mit jeweils über 100 gequetschten Läden. Vielfalt sieht aber anders aus. Das wohl häufigst angebotene Produkt waren Handtaschen. gefolgt von Uhren, Technik, allgemeine (mich nur mäßig ansprechende) Kleidung, Schneidereien, Golfequipment, Kunst und (chin) Deko Accessoire. Gerade was Kleidung betrifft war Shanghai viel besser. Es war nicht einfach etwas gut aussehendes in meiner Größe zu finden. Ein paar Abstriche musste ich wegen meiner langen Arme und gleichzeitigem Gewicht unter zwei Zentnern schon machen. Auf dem Bild mit den 2 Hinweisaufklebern ist ein Eingang zu einem der Läden zu sehen. Und es ist keine Ironie!!! Inmitten einer Fake-Einkaufsmall mit hunderten derartiger Läden ist ein geschlossenes Geschäft mit dem Hinweis "Für ein halbes Jahr geschlossen wegen Verkauf gefälschter Ware"!!! Wurde kein Schmiergeld gezahlt oder mit der Lokalregierung angefeindet oder etwas Falsches verkauft? DVDs liegen hier zum Beispiel nicht in den Regalen. Die werden nur mündlich angeboten und dann aus den Schubladen geholt. Sehr seltsam!
Typischer Ablauf beim Kleidungskauf:
Ich laufe durch die Gänge und werde durchweg angeblökt von den in den Eingängen stehenden Verkäufern. In teils unverständlichem Englisch. Stets die gleichen Ansagen, die sie automatisiert abspulen, sobald einer vorbei läuft. Für irgeneinen Laden entscheide ich mich und gucke ohne großartig auf die blöden Fragen ("What you want?") und Kommentare ("Looks good!", "No problem") einzugehen. Wenn ich etwas gefunden habe, frage ich nach der entsprechenden Größe. Oft haben sie es nicht vorrätig und dann rennen sie zu igendeinem anderen Geschäft und holen sich die entsprechende Größe. Wenn es immer noch z.B.  zu klein ist, die nächst größere Größer aber zu groß/weit, dann sollte man auf jeden Fall noch nach Version 2 der gleichen Größe fragen, die dann evtl. längere Ärmel hat. Habe ich etwas gefunden, geht es langsam in die Verhandlung. Meist werden erst Wucherpreise genannt, die wahrscheinlich um Faktor 20-40 über dem Einkaufspreis liegen. Selten werden auch mal halbwegs akzpetable Preise genannt. Ich versuche mir dann nur einen guten Preis zu überlegen und gehe dann noch max 1€ hoch (was ich danach fast bereue, weil ich mir sicher bin, dass es immer noch ein recht guter Preis für sie ist). Zugute kommen mir dann meine Chinesischkenntnisse etwas, die ich spätestens beim Handeln einsetze. Lustig wirds nur wenn sie dann denken, dass ich gutes Chinesisch spreche und mir dann mit langen Sätzen antworten und ich nur sprachlos dastehe :-D. In 50% der Fälle nehmen sie meinen Preis nicht an. Ich haue evtl. noch ein paar Argumente raus und verlasse dann sehr bald das Geschäft und sage beim Gehen nochmal meinen Preis auf chin.. Auf das erste Hinterherrufen reagiere ich gar nicht bis sie mir laut hinterherkreischen "ok ok", "come back". Wenn ich zurück bin, versuchen sie manchmal trotzdem nochmal 1€ mehr rauszuschlagen, aber dann mache ich sofort wieder kehrt.
Am Ende sind verschiedene Oberbekleidung, DVDs und ein paar Bilder in meiner Tasche gelandet. Besonders über die handgemalten Bilder für 2-3€/Stk. freue ich mich in meinem Zimmer im Moment sehr. Ich hätte zwar gerne noch größere, noch schönere gekauft, aber das wäre beim Transport schwierig gewesen. Leider passen sie farblich nicht so super zusammen, aber in meinem Zimmer fühle ich mich jetzt jedenfalls wohl.
Nach dem Shoppen gings wieder zurück zum Frieren in die JHB.


Hier nochmal ein Link zu den aktualisierten Zimmerbildern (die letzten): Klick
Link zu allen China Bildern: Klick (zum Vergrößern die Lupe rechts über dem Einzelbild klicken)

Hier in Taipeh ist es die ganze Zeit so um die 20°C und schon lange kein Tag mehr ohne Regen. Aber dennoch deutlich angenehmer als in Shenzhen! Es wird Zeit, dass der Sprachkurs endlich beginnt (jedoch erst am 7.12.). Ich freue mich schon sehr drauf und hoffe auch, dort neue Leute (vor allem männliche!!) kennen zu lernen. Richtig langweilig ist es mir zum Glück noch nicht. Die Tage gehen schnell vorbei - Mit Internet und Treffen von den Leuten, die ich kenne, wie z.B. Karla, Laura oder die Deutsch studierende Taiwanerin, die ich in Münster besucht hatte. In die Bibliothek setze ich mich die nächsten Tage dann vielleicht auch mal.

China - Zhongshan


(kleine Schrift = Zusatz-infos)      Nun bin ich seit ein paar Tagen wieder zurück aus China. Es wurde auch langsam Zeit. Es war deutlich kälter als ich erwartet hatte (Heizungen sind sehr rar dort) und naja... sonderlich viel zu machen gab es auch nicht. Ich flog am Fr. 13.11. mit 2 Taiwanern nach Shenzhen. Von dortaus ging es weiter in ein Städtchen (16.11. wieder zurück), das zu Zhongshan gehört (auf das Bild klicken zum Vergrößern). Also einmal einen Bogen um die Bucht fahren. Im dortigen Industriegebiet (im Großen und Ganzen ist diese ganze Guangdong-Provinz ein Industriegebiet :-D) besitzt dieser Taiwaner eine Gießerei für Kugelhähne (inkl. Fertigung), von der aus er nach Deu exportiert. Leider kann ich chinesischen Konversationen bei weitem noch nicht folgen und besonders viel stand an diesem Wochenende auch nicht an. Ganz nebenbei wird in Guangdong (sowie in Hong Kong) auch vorwiegend Kantonesisch  - ein chin. Dialekt - gesprochen. Jedoch ist es mit chin. Dialekten nicht so wie in Deu, wo man einen Bayer oder Ossi noch verstehen kann. DIe Sprache (nicht die Zeichen) sind sehr verschieden. Zum Glück verstehen die meisten aber auch Mandarin (=Hochchinesisch). Das Essen gestaltete sich da schon spannender. Ich lernte viele neue Gerichte und "Bräuche" kennen.

In dem Städtchen war ich natürlich der einzige Ausländer weit und breit und entsprechend ein Hingucker. Besonders lustig sind die Kinder, die ihren Blicken und Verhalten freien Lauf lassen. Eine neue Erfahrung war das zwar nicht, denn auf meiner langen Reise Asienreise (nicht in Tw!) kam das natürlich häufiger vor, aber gewöhnen kann man sich daran nur schwer. Zwischen Gefallen und Misfallen dieses kleinen Superstar-Daseins bin ich gespalten. Verständlicherweise ist es ein schönes Gefühl, das ich wohl nicht weiter erkläutern muss, aber sich ständig beobachtet fühlen... (Nebenbei: auf dem Bild links ein Ausschnitt einer Buch und DVD Etage eines Kaufhauses in dem Städtchen. Zu sehen sind Software DVDs für 1,50€ die in Deu im Original bis zu 1000€ kosten. Lustig finde ich vor allem diese Selbstverständlichkeit. Ein ganz normales Geschäft, der chin. Preis 15元(RMB) ist sogar auf die Packung gedruckt!) Nervig finde ich es dann in Situationen wie diesen: Ich war in dem kleinen Städtchen am Sonntag ein bisschen Shoppen. Ich habe ein kleines französisches Modegeschäft betreten, wo man deutlich unter H&M-Preisen (denke ich) qualitativ recht gute und modische Kleidung kaufen konnte. Natürlich aber wiederum um ein Vielfaches teuerer als die eher unschöne Stangenware der anderen Schuppen. Jedenfalls hatte ich den Laden kaum betreten, hing mir auch schon eine Verkäuferin an den Fersen. Boah!!! Die ganze Zeit dackelt die hinter mir her!
Anderes Beispiel: Nach der kleinen Shoppingtour bin ich zurück ins Hotel und habe mir eine kleine Pause vom intensiv-chinesisch Essen gegönnt. Ich bin ins Western-Restaurant des Hotels und war der einzige Gast (um kurz nach 1). In der Folge hat mir die Kellnerin aus etwas Entfernung in Summe bestimmt 10min beim Essen zugeguckt! Geht gar nicht! Den Tuna (=Thunfisch) Salat, den ich bestellt hatte, fand ich auch köstlich. Aber köstlich eher im Sinne von lustig als geschmacklich. Zutaten: Kartoffeln, Salatkurke, Papaya. Und Thunfisch eher so ein bisschen drüber gestreut, so wie der Käse über meiner süßlichen Bolognese-Soße. :D Naja, hab den "Salat" dann im Trennkostverfahren gegessen. :-D

Das Hotel war an und für sich ein ziemlich gutes. Sicherlich das beste in dem Ort. Mein eigenes 2-Bett Zimmer war riesig. Ohne genauere Inspektion auch sauber. Service freundlich. Mit Englisch kam ich aber auch wieder nicht weit! Aber ich war auf jeden Fall sehr zufrieden. Die aus deu. Sicht negativen Dinge fand ich eher lustig. Das chinesische Hotelrestaurant (ziemlich voll immer und der Großteil der Gäste sind keine Hotelgäste) passte nicht so ganz zum Hotel. Das Essen war gut. Aber den Rest hätte nicht jeder (sehr) Deutsche mitgemacht, der die Tischdecke gesehen hat oder - wie ich - während des Blicks in die halboffene Küche eine dicke Ratte, die dort gerade ein Wasserleitung runter und wieder hoch kletterte. :-D Aber das ist eben China. Wer's nicht abhaben kann, soll draußen bleiben oder sich auf die Metropolen beschränken. Bei mir hört der Spaß erst auf wenn ich über oder auf der Toilette hänge.

Zhongshan (中山) ist mit 1,4 Mio. Einwohnern die zweitkleinste bezirksfreie Stadt in Guangdong und steht im Übrigen für Sun Yat-Sen. Die Stadt gilt als seine Geburtsstätte und Wohnort in früheren Jahren (danach fast immer im Exil lebend). Ich war Samstags in einem Museum über ihn. Er gilt sowohl in China als auch in Taiwan als Staatsvater und Begründer des modernen China. Modernes China heißt in diesem Zusammenhang eigentlich Republik China (R.O.C. = Republic of China). Und Republik China ist Taiwan. Die detaillierten Zusammenhänge sind komliziert und für Nichtinteressierte wohl eher langweilig. Interessant ist aber der aus meiner Sicht krasse Widerspruch der Verehrung eines Mannes als Staatsvater in China während China ja mal so gar nicht seinen Prinzipien folgt. Seine Idee war die Gründung einer Republik China (wie das heutige Tw), was ihm bei seinem 12. Versuch 1912 mit dem Sturz des letzten Kaisers auch gelang. Diese ROC erstreckte sich - wie man auf Metallknopf erkennen kann - über ganz China. Dieses neue China hatte auch eine Flagge. Auch hier erkennt man unschwer Taiwan. (Die nur blau-weiße Flagge ist die seiner Partei (KMT), die auch heute noch ein der beiden wichtigsten auf Taiwan ist und den derzeitigen Präsidenten stellt) Die Republik stand jedoch jederzeit auf wackligen Beinen in kriegsbeherrschenden Jahren und gelangte spätestens mit Gründung der VR China 1949 durch Mao Zedong zu ihrem Ende auf dem Festland und fand lediglich in Taiwan seine Fortführung. Trotz dieser Omnipräsenz von R.O.C. / Taiwan und den offensichtlichen Widersprüchen zwischen einer solchen ROC ("drei Volksprinzipien" und "Fünf-Yuan-Verfassung") und dem heutigen kommunistischen China schien das die chinesischen Besucher wenig zu kümmern. Sie waren eher daran interessiert Fotos zu machen (auch mit mir!) anstatt dieses Kapitel ihrer Geschichte verstehen zu versuchen. Diesen Eindruck teilten ich und der Taiwaner, der mit mir dort war, vollends. Immerhin existiert ein solches Museum überhaupt. Und auch weitere Denkmäler, Straßennamen etc. gibt's in China. In Taiwan ist diese Verehrung noch mehr zu sehen. Man sollte aber dazusagen, dass Sun Yat-Sen in China mit anderer (~sozialistischer) Interpretation verehrt wird.





Mittagessen (die ersten 3 Bilder | Kommentar zum 3.: "Yeah Fisch erfolgreich mit Stäbchen filettiert!") war immer im 1. OG in der Firma nur für die höheren Angestellten (eine Hand voll) und eher taiwanisch als chinesisch. Auf den Bildern sieht man evlt. auch etwas den Unterschied, wenn man z.B. mal auf die Chilis achtet. Sowohl Samstag als auch So stand Abendessen mit einigen Arbeitern auf dem Plan. In einem einfachen Restaurant nahe der Firma. Das war schon ein Erlebnis... Das Gedeck kommt auf den Tisch mit einer Kanne Tee. Mit diesem Tee werden erstmal Tasse, Schnapsgläser und Stäbchen gereinigt (einschenken und wieder auskippen). Dann kommen die ersten Gerichte auf die Drehplatte in der Mitte; eine Babykakerlake huscht über den Tisch und bringt sich noch schnell in Sicherheit. Eine Runde taiwanischer Schnaps (58%!) wird augeschenkt. 干杯/乾盃 "Gan Bei" (heißt soviel wie "Prost" i.S.v. "ex und hopp"). Ich dachte eigentlich, dass es sich damit dann auch hat :-D. Aber die Gläser wurden wieder aufgefüllt. Und so leerte ich gleich das zweite und als sie es mir wieder auffüllen wollten, sagte ich "bu yao" (~will nicht). Aber keine Chance. Mit dem Essen wurde langsam begonnen und ich kapierte, dass die ganze Zeit angestoßen wird und sobald man ausgetrunken hat, nachgeschenkt wird. Mit leerem Magen spürte ich sogar schon die ersten beiden sofort. Bei dem Essen denke ich mir in China und auch Taiwan manchmal, dass das, was in Deu zu Tiermehl weiterverarbeitet wird, hier selbstverstädnlich und mit Appetit gegessen wird. Das betrifft vor allem Fleisch. Knochen mit ein paar winzigen
Bröckchen Fleisch dran, die m.E. in Deu gerade noch so für Bullion geeignet sind oder beispielsweise auch Schweinehaut inklusive der darunterliegenden Fettschicht. BAAH!!! Aber das Essen, von dem ich gerade erzähle war ziemlich gut. Alles probiert, fast alles geschmeckt. Fisch ist wegen massig Gräten leider auch nicht das einfachste. Wenn die große Drehplatte voll ist, heißt das nicht, dass das alles ist. Es sitzen viele hungrige Mäuler am Tisch, also werden die leeren Teller abgeräumt und neue Speisen gebracht.


Keiner am Tisch verpasste es "Gan Bei" mit mir zu machen und entprechend lustiger wurde die Stimmung. Glücklicherweise waren die folgenden Flaschen "nur" noch 33 bzw. 38%, das vergleichsweise wie Wasser schmeckte. Beim Abendessen am Sonntag war ein (gefülltes) Schnapsglas zu viel. Ich war natürlich der, der dann zwei bekam., wobei ich an dem Abend etwas besonnener trank, hehe. Und am Ende bekam ich auch noch 3 Fläschelchen, die ich mit nach Deu nehmen sollte. Ok. 








Das zweitletzte Bild ist übrigens Frosch!
Es ist jetzt schon sehr spät und ich hocke jetzt auch schon ewig dran. Das nächste Mal mach ich noch einen Eintrag über meine letzten beiden Tage die ich alleine in Shenzhen hauptsächlich zum Shoppen verbrachte. Weitere Bilder kommen dann auch noch.



Sonntag, 8. November 2009

Die letzten Tage


So, ich habe jetzt noch einige Bilder hinzugefügt. bei manchen bietet es sich auch an den Zoom zu benutzen (rechts über dem Bild ist eine kleine Lupe abgebildet - klicken - dann auf das Bild klicken, halten und verschieben).
Auf den ersten Blick von außen könnte man (wenn man noch nicht in Asien war) denken ich wohne eher in einem Slum oder sagen wir mal "schlechte Gegend", aber das ist absolut nicht der Fall. Es sieht halt alles so hässlich aus, aber man gewöhnt sich daran und kann sich aus dt. Sicht daran erfreuen, dass dagegen eigentlich auch deutsche Stadtviertel mit DDR-Blockbauten noch schön aussehen. Mit Ohrstöpseln schlafe ich immer noch, obwohl es seit meinem letzten Bericht nicht mehr geregnet hat. Ich sollte vielleicht mal bei Hansaplast nachfragen, ob man die bedenkenlos auch über eine zweistellige Monatsdauer bedenkenlos benutzen kann... Naja stört mich im Moment nicht weiter.
Ich fühle mich in meinem Zimmer jetzt wohl. Es sieht gemütlich aus (bis auf die leeren Wände). Es riecht auch angenehm, wenn man rein kommt (dezent nach Vanille).
Für die weiteren Bilder einfach nochmal den Link von meinem letzten Post (=Bericht) anklicken. Und hier ist auch noch Video, mit dem man sich alles etwas besser vorstellen kann. DOWNLOAD (rechts klicken, dann "Ziel speichern unter...". Mama, lass dir das alles mal vom Michi zeigen!)



Donnerstag: Am Mittwoch Abend hatte ich mit Norberts Kollegen vereinbart uns Do Morgen in seinem Hotel im Norden von Taipeh (ich wohne im Süden!) zu treffen. Naja trotz einer unruhigen und kurzen Nacht war ich einigermaßen fit.  Plan war der Besuch von 2 Getränke- und einem Lebensmittelhersteller und Aufträge für Flaschendeckel bzw. ensprechende Verschlussmaschinen zu bekommen. Im Hotel warteten wir noch auf einen Taiwaner. Ein Mittelsmann und Dolmetscher zugleich. Beides nette und humorvolle Herren. War recht interessant die Fragen der tw. Unternehmen zu hören bzw. auch das Procedere der Meetings, wo jedoch nichts Überraschendes festzustellen war. Bei Sonnenuntergang machte ich mich wieder auf den Heimweg.

Freitag war ich mit Laura joggen (aber danach tat mein Knie wieder weh ^^) und Gardinen zum Schneider bringen und mein erstes angekommenes Paket auspacken und naja so Kleinigkeiten, über die ich in Zukunft natürlich nicht mehr berichte. Mein Paket wurde vom tw Zoll geöffnet. Aber es war glaube ich noch alles drin und die Marmelade hoffentlich ungeöffnet. Wegen meinem verschickten Koffer machte ich mir etwas sorgen weil ich den Reißverschluss mit einem Schloss gesichert hatte und dann zumindest dieses aufgebrochen werden müsste... Aber ok, der Koffer kam gestern ungeöffnet.
Der Taiwaner, mit dem ich am 13.11. nach China fliege hat sich am Fr auch gemeldet und wir haben uns für Montag verabredet. Ich komme zu ihm und wir fahren in den Osten Taiwans (Taichung) und besuchen dort zwei Industriezulieferer.
Samstag: Bisher konnte mir noch keiner so richtig weiterhelfen, wo ich denn ein gebrauchtes Fahrrad kaufen könnte. Viele sind im Uni Stress, weil die Klausuren zur Semesterhälfte anstehen und bevor ich noch ewig darauf warte... So ganz fremd bin ich hier ja nicht mehr, also machte ich mich selbst auf die Suche.
Auf dem tw. Pendant zu eBay bin ich zwar fündig geworden, aber das wäre alles kompliziert geworden und sehr günstig wars auch nicht. Hier an der Uni wird kaum das Fahrrad benutzt. Entweder man läuft oder wenn man hoch auf den Berg muss, nimmt man den Campus Bus. Und außerhalb des Campus auch Bus oder Motorroller. Also bin ich in die City gefahren, wo es auch irgendwo einen größeren Fahrradladen geben musste, der auch gebrauchte verkauft. In der City befindet sich auch die größte und bekannteste Uni des Landes. Dort wimmelt es von Fahrrädern. Ich habe mir durch den Campus gekämpft und eine Menge Leute gefragt und bin Stück für Stück voran gekommen ;). Ich habe den kompletten Campus durchquert und ihn auf der anderen Seite wieder verlassen und dahinter dann mein Fahrrad gekauft. So wie mein Bett durch ein größeres getauscht werden musste, bin ich auch zu groß für das tw. Durchschnittsrad. Bei dem größten Rad wurden dann noch die Sattelstange ausgetauscht und jetzt passt es einigermaßen gut. Bremse ist nicht 1a und Reflektoren vermisse ich leider auch, aber ansonsten für 40€ ganz gut! Hoffe es macht auch mal längere Fahrten gut mit.

Am Wochenende außerhalb der Rush Our(s) darf man das Fahrrad auch mit in (manche) MRTs (=U-Bahn) nehmen. Ein Glück, dass ich nicht neu hier bin. Hätte von allem keine Ahnung gehabt. Und im Fahrradladen kam ich mit Englisch auch nicht weit (außer ich hätte mir irgendeinen rumlaufenden Studenten als Dolmetscher gesucht :-D). Naja so bin ich ein Stück mit der MRT gefahren und den Rest mit dem Fahrrad. Auch ein Segen, dass ich auf meinem Handy ein Navi (GPS) für Taiwan hab. So gehe ich auch hier nicht verloren ;) Es ist zwar schrecklich, dass es für die Straßennamen zig verschiedene englische Schreibweisen gibt, aber das kostet eben ein bisschen mehr Zeit.
Mit dem Fahrrad sind die täglich Wege zur Uni, Essen etc. jedenfalls super schnell zurückgelegt!

Mein Zimmer

Es ist nun schon wieder ziemlich spät und am Montag muss ich gegen 6 Uhr raus. Daher vertage ich die Berichterstattung der letzten Tage auf morgen.
Ich stelle aber schonmal ein paar Bilder von meine nun fast fertigen Wohnung ein. Es fehlen jetzt erstmal eigentlich nur noch ein paar Poster an den leeren Wänden. Eine deutsche Weltkarte wurde mir jetzt schon mal zugesichert ;). Auf dem Boden sieht's noch etwas chaotisch aus, da gestern und heute meine beiden "Business-Premium"-Sendungen (Paket und Koffer) ankamen.
Morgen stelle ich dann noch weitere Bilder wie z.B. von diesem Haus, Straße und so rein.
Hier der Link: BILDER

Dienstag, 3. November 2009

Jäger und Sammler

Eigentlich habe ich es bisher immer schon nach 1 Tag geschafft mich an die Zeitverschiebung zu gewöhnen. Diesmal nicht ganz. Ich war gestern nach weniger als 4h Schlaf um halb 5 wach. Um 5 bin ich aufgestanden. Durch diese nächtliche Zeit bedingt, erwischte ich eine Kakerlake beim unter-den-Schrank-krabbeln. Das ist schon sehr eklig so eine Monster 1m neben dem Bett krabbeln zu sehen. Sie ist sicher während des Leerstands vor meinem Einzug hier eingezogen. Ich überlegte ob ich mir eine (häufig nutzlose) Falle kaufen werde oder Giftspray als mir die Idee kam im "Küchenbereich" (gemeinsamer Kühlschrank, Waschbecken, Abstellkammer) mal nachzugucken. Und tatsächlich war dort eine alte Giftsprühdose. Zwar kaum noch Gas drin, aber hauptsache das Gift kommt irgendwie raus. Und glücklicherweise kann sich eine dicke Schabe in einem kleinen Zimmer auch nicht so einfach verstecken. Ok, ich kürze ab - ich war erfolgreich, wie man auf dem Bild sieht. Nach ein wenig Zeit am PC totschlagen, bin ich kurz nach 7 Richtung Campus aufgebrochen. Um mir ein Sandwich zu holen, evtl auch meine SIM-Karte von einer bei NCCU arbeitenden Freundin von Gibi abzuholen und auch einfach um das Campus wiederzusehen. Die Freundin war sogar schon da.
Bin also jetzt (wieder) unter: +886-936994662 zu erreichen! (Über Skype seehr günstig)

Um halb 11 kam der Vermieter, sodass wir das Bett austauschen konnten. Stockbett abgebaut, längeres und breiteres (gebr.) Bett rein. Bett heißt in diesem Falle so etwas wie ein Holzquader. Am Kopfende noch eine seperate, öffenbare Ablage. Das mit dem Öffnen vergesse ich aber lieber gleich mal wieder, da innen schon leicht angeschimmelt. (aber von außen kein Problem) Am Abend hab ich noch ne größere Matratze bekommen. Wie die alte - wenn man dran riecht, riecht man die Schimmelsporen. Naja vorgestern hab ich ein großes Handtuch gekauft, das dann aber zu groß war und somit eine perfekte Matratzenauflage darstellt (nebst Matratzenüberzug, den ich am Mittag kaufte). Hab mich dann mal noch 3h aufs Ohr gehauen bis mich Laura (die 2. Latina neben Karla, die ca. 500m entfernt wohnt) am Mittag für's große IKEA-Shopping abgeholt hat. Ja, haben viele Sachen gekauft, die mein Zimmer langsam gemütlich werden und aussehen lassen (-> "Sammler"). Habe mich aber dazu entschieden mit den Bildern noch etwas zu warten bis ich fertig eingerichtet bin. Am Abend war dann noch ein kleines "Welcome-Dinner" mit Laura und Karla.
Heute hab ich die Gegend hier und die Busverbindungen (argh!! alles Chinesisch!!!) etwas erkundet. Meinen Vermieter hab ich gefragt, ob er noch ein weiteres Schränkchen für mich hätte. Im Nullkommanichts (!!!) hatte ichs in meinem Zimmer, nachdem er vorher vor meinem Zimmer noch etwas daran rumgeschraubt und -gebohrt hatte.
Morgen sollte ich eigentlich einen Anruf von Norberts Kollegen bekommen, der gegen Mittag in Taipeh ankommt. Mehr weiß ich dazu nicht - mal schauen wie das und was daraus wird.

Sonntag, 1. November 2009

Ankunft

Da bin ich... Der Schlaf auf meinen Flügen war eher so: wenn ich darf, kann ich nicht und wenn ich kann, darf ich nicht... In Tw lief dann alles reibungslos. Mit meinem Zimmer bin ich im Grunde (!) zufrieden und ist auch alles so wie ich es von damals kenne, als ich 3 Tage hier unterkam. Es ist alles da, was ich brauche - Bett, Bad, Internet, Klimaanlage, Privatsphäre. Die nächsten Tage bekomme ich auch ein größeres Bett. Aber dennoch gibt es viele Dinge, an die ich mich wohl gewöhnen muss. Regenwasser tropft von einem höheren Dach auf ein Wellblech in der Nähe meines Fensters, was einfach sau laut ist. Und hellhörig ist es auch. Aber immerhin verkehrsarm. Ob ich irgendwann auch ohne Ohrstöpsel schlafen kann... mal gucken. Letzte Nacht hab ich sie jedenfalls um halb 4 rein, als meine Nachbarn (oder vll wars auch auf der Straße) lautstark miteinander gequatscht haben... Es riecht immer noch etwas modrig, der Schimmel wurde wohl überstrichen (?). Wenn ich ihn wieder sehe kann ich den Vermieter darauf aufmerksam machen. Ich habe mir zumindest jetzt gleich mal den Luftentwässerer gesichert und in mein Zimmer gestellt. Der hat 2 Vor- und Nachteile: 1. Vorteil: Er entwässert die Luft :-D, 2. Im Winter reicht er wahrscheinlich als Heizung aus. 1. Nachteil: Auch im Sommer (~ 8 Monate im Jahr) kommt etwas warme Luft raus. Und aus der Klimaanlage kommt kalte (und sicherlich feuchte Luft) rein. Das ist dann vielleicht ein bisschen so, wie wenn man mit einem Kühlschrank den Raum kühlen will in dem er steht :-D 2. Nachteil: Entwässerer und AC sind natürlich Stromfresser und Strom muss ich extra zahlen. Ich hoffe jetzt aber mal, dass ich das Gerät behalten kann, denn eigentlich ist es für alle Leute auf dieser Etage (glaube 4 weitere Appartments sind hier). Aber da er anscheinend nur auf mein Anraten hin im Feb gekauft wurde (längere Geschichte) und er unbenutzt aussah, denk ich schon. Blöd ist auch, dass - typisch asiatisch - Dusche und Bad zu 100% eine Einheit bilden... Naja immerhin reduziert sich dann die Häufigkeit des Bad putzens :-D.
Wenn ich einigermaßen eingerichtet bin, stell ich mal Bilder online.

Donnerstag, 29. Oktober 2009

Ready to go


Noch zweimal schlafen, dann ist es so weit. Flug CA-966 nach Peking und -185 nach Taipeh warten auf mich. Mein Visum habe ich auch endlich nach einem etwas nervenaufreibenden Warten auf die Einschreibe-bestätigung. Und zum Glück auch das gewünschte Multiple-Entry, das (warum auch immer) nicht so leicht zu bekommen ist. Ohne hätte ich auch gleich gar kein Visum gebraucht. Taiwan ist 30 Tage lang visumfrei. Innerhalb dieser 30 Tage steht auch schon ein Flug nach Festlandchina an. Grund ist der, dass ich einen Taiwaner 3 Tage lang im Perlflussdelta rund um Shenzhen (Guangdong Provinz) bei Geschäftsterminen begleiten darf. Sicher tolle Erfahrungen, die ich da machen werde auch wenn ich mir wünschen würde dafür schon jetzt chin. zu sprechen. Im Zweifel halt einfach immer freundlich gucken ;-) Da mich die Details ja aber eh nichts angehen und das ja auch nicht der Grund ist, warum ich mitkomme passt das also. Nach diesen 3 Tagen nehme ich mir noch 2 weitere um zu schauen ob es in dieser riesigen Industrieregion noch etwas Sehenswertes gibt. Zumindest shoppen kann man dort wahrscheinlich ausgezeichnet :-D. Hätte zwar auch gerne noch einen Abstecher ins benachbarte HongKong gemacht, und wenns auch nur für ein indisches Abendessen im Chungking Mansions gewesen wäre, aber das wäre wohl visumstechnisch wieder problematisch. Am 18.11. gehts dann wieder zurück nach Taipeh.

Vor diesem großen Ausflug mache ich dankbarerweise evtl. nochmal ähnliche Kurztrips innerhalb Taiwans. Ansonsten würde ich die übrige Zeit gerne nutzen um noch zwei Städt in Taiwan zu bereisen - Taichung und Kaohsiung. Und mal ganz vom großen Einrichten meiner Wohnung und dem Treffen vieler Freunde abgesehen. Der November ist also schon gut durchgeplant und jetzt heißt es natürlich auch erstmal: ANKOMMEN!


Zwei 20kg Pakete habe ich heute aufgegeben mit der Hoffnung, dass sie auch reibungslos in 1-2 Wochen ankommen. Kleidung für verschiedene Jahreszeiten und Anlässe (gemütlich, Freizeit/Uni, Business), sowie viele Haushaltsutensilien treiben das Gewicht ganz schön nach oben. Da aber noch Platz war am Ende, konnte ich dann auch noch deutsche Geschenke und Sachen die in Tw völlig überteuert sind (z.B. Haribo, Deo), einpacken ;)
So, nun hoffe ich, dass ich in Tw auch sofort Internet und kein Schimmel in meiner Wohnung habe und werde mich dann irgendwann in den ersten Tagen wieder melden.