Montag, 18. Januar 2010

2010 in Taiwan



Auf ein gutes neues Jahr...!
(an dem Bild hab ich ne Zeit lang gesessen ;))

Die Bilder sind wie immer unten.
Den Jahresübergang habe ich mit 2 deutschen Gästen aus Kaohsiung (Süden Taiwans) verbracht. Eine Weinheimerin macht dort gererade genauso wie ich 1 Jahr zuvor ihr Mannheimer Bachelor-BWL Auslandssemester. Und der andere war ein Hannoveraner Informatikstudent. Da Gästehauser wohl schon restlos voll waren, habe ich die beiden bei mir untergebracht. Ich konnte mir noch die Matratze ins Zimmer schaffen, die vorher hier drin war (etwas kleiner) und das 3. Bett bestand dann aus 3 (gepolsterten!) Stühlen plus Regal, haha.
Mein Zimmer war damit jedenfalls restlos überfüllt, aber war ja nur für 2 Nächte. Blöd war nur, dass ich am 31. nochmal früh raus musste und dann in der Silvesternacht ziemlich müde war. Es stellte sich jedoch später heraus, dass jegliche Ausgehmöglichkeiten schon voll waren (nach Mitternacht) und nebenbei auch ziemlich überteuert und wir dann nach längerem Umhergelaufe in der City irgendwann nach 3 wieder zuhause ankamen. Wir verabredeten uns mit ein paar Taiwanern und brachen schon ziemlich früh auf zu einem Platz von dem aus man sehr gute Sicht hatte. Jedoch war vielen von uns zu kalt mehrere Stunden im kalten feuchten Wetter herumzuszehen, sodass wir in ein warmes Restaurant sind. Leider sind wir dann zu spät wieder aufgebrochen. Das ganze Stadtviertel schien gerade auf dem Weg zu dem großen Platz zu sein. Erst ging es im normalen Schritttempo voran, dann immer langsamer und langsamer. Zwischen den hohen Gebäuden konnte man natürlich gar nichts sehen. Und so kam es dass ich es mit knapp 2 Metern ins Sichtfeld des Taipei 101 geschafft hatte. Carola, die Weinheimerin, konnte gerade noch so ihren Kopf vor einer Säule vorstrecken und das Feuerwerk sehen. Es ging wirklich keinen Zentimeter mehr voran. Der Informatiker hatte Pech. Aber er wollte ja auch in letzter Sekunde nochmal aufs Klo ;-P.
Das Feuerwerk war mit 188 Sekunden deutlich kürzer als ich erwartet hatte, aber dafür umso umwerfender! Mit ca. 22.000 Feuerwerkskörpern wurde dabei der größte Turm der Welt in die Luft gejagt. Die Stadt hat sich diese gut 3 Min. mehr als 650.000€ kosten lassen. Auf der anderen Seite hat es sich durch internationale Presse und Toursiten womöglich auch gelohnt.
Zum Abspielen des Videos einfach ins Bild klicken.





Letztes Wochenende bin ich außerdem spontan zu einem Wander-/Kletterausflug gegangen. Spontan, da das Wetter spontan gut war. Hier herrscht typisch unvorhersagbares Inselwetter. Und außerdem ist es im Moment ziemlich kühl und fast immer verregnet. Das besagt Wochenende war jedoch herrlich. Denn wenn die Sonne erstmal draußen ist, ist sie kräftig.
Ich kannte keinen der Teilnehmer. Es handelte sich um eine, sagen wir, Internetgruppe. Auf einer Plattform, wo man sich mit anderen Leuten vernetzen kann (="facebook"), gibt es eine Gruppe, wo hin und wieder mal Ausflüge angekündigt werden und dabei dann eine Hand voll Leute teilnehmen. Oder auch etwas mehr. Und so bin ich einfach zum vereinbarten Treffpunkt gekommen und dann ging's auch los. Wir trafen uns an der letzten U-Bahnhaltestelle und sind dann noch gut 20min mit dem Taxi gefahren. Anschließend direkt auf den steilen Trampelpfad. Alle paar Meter ging es sehr steile Felsbrocken oder kleine Hänge hinauf, wo man sich mit einem verknoteten Seil helfen konnte. Ich fand es perfekt. Nicht zu schwer, aber herausfordernd. Etwas zu herausfordernd für meine Höhenangst wurde jedoch ein Teil des Abstiegs. Nach einem Stück entlang des schmalen Bergkamms ging es den kürzesten Weg herunter. Da haben sich erstmal nur meine Knie gefreut. Ich dachte die wollen mich verscheißern!! Aber Nein! Es war der einzige Weg runter. Etwa 80% Gefälle, 30-40m. Bei meiner Alpentour hatte ich schon so einige Teile, wo ich es ganz schön mit der Angst zu tun bekam. Das war noch krasser. Auf der anderen Seite (besonders im Rückblick) muss ich sagen, dass es es deutlich sicherer fand als in den Alpen. Der Bergamm (mit tiefem Gefälle auf beiden Seiten) war bestens abgesichert. Ich habe mich beim Überqueren jedoch trotzdem nur getraut auf meine Füße zu gucken und habe hinterher die Aussicht genossen. Und der Abstieg am Hang war auch sicher. Ein dickes, stabiles Tau mit Knoten im richtigen Abstand. Es war also eigentlich nur meine Höhenangst, die mir ordentlich zu schaffen gemacht hat. Umso stolzer bin ich nun auf das Ergebnis inkl. der Bilder ;-).

Als wir gerade auf dem Kamm waren begeneten wir einem lokalen Taiwaner, der dieses Gebiet wie seine Westentasche zu kennen schien. Wir nannten ihn sofort "Die Bergziege" :-D. Er lief geschmeidig ohne jede Sicherung auf den Felsen herum. Ein paar cm falsche Koordination und er hätte nen ziemlich tiefen Abgang gemacht - einfach nur krass. Und so war das die ganze Zeit. Denn seitdem folgte er uns, half uns, zeigt uns den rechten Weg. Vielleicht ja auch eher eine Kreuzung aus Ziege, Hund und Delfin. Wir kamen in der späten Dämmerung an. Und wohl auch eher am Haus von der Ziege/Freunden, wo wir uns erfrischen konnte. Da es mit dem Taxi nicht so recht klappen wollte (entweder es fand uns nicht oder der Fahrer wollte nicht so weit fahren), haben sie uns 2 Autos von Freunden oranisiert. Die brauchten auch nochmal lange, aber brachten uns dann schneller und auch günstiger als ein Taxi wieder zurück zur U-Bahnhaltestelle.
Ja, das war das einzig aufregende aus der letzten Zeit.
Also bis zum nächsten Mal.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen